Auca, ein Mapuche-Junge, wird in einer Kommune in der 9. Region in Chile geboren. Seine Mutter Elañei ist eine Machi, sein Vater Nehuen ist Sprecher des Ältestenrats. Auca ist ein außergewöhnlicher Junge, der hervorstechende Gaben in sich trägt. So hat er ein eidetisches Gedächtnis und was ihn besonders auszeichnet, ist, dass er die Gedanken seiner Mitmenschen lesen kann. Seine Schulzeit durchläuft er in Villarica, wo er jedes Jahr als Jahrgangsbester abschließt. Die PAA, die Prüfung zur Zulassung eines Studiums an der Universität, bringt ihn auf den dritten Platz in ganz Chile. Er erhält ein Stipendium, das er zunächst ablehnt, da er eine Studienreise geplant hat, die ihm einen Überblick über die Lebensweise der Aborigines der Gegenwart auf dem südamerikanischen Kontinent verschaffen soll. Danach studiert er Jura an der Universidad Católica in Santiago. Seine Professoren sind beeindruckt von seinen Fähigkeiten. Nach dem erfolgreichen Studium eröffnet er ein eigenes Anwaltsbüro und arbeitet als Dozent an der Universität. Auca arbeitet wie besessen, bis er eines Tages eine folgenschwere Entscheidung trifft, die sein Leben radikal ändert.
Siegfried Bornhauser, geboren 1937, Lehrer für Englisch und Sport, unterrichtete bis 1973 an verschiedenen Schulen in Südbaden. Im Jahre 1973 wechselte er an die Deutsche Schule Santiago in Chile, wo er sieben Jahre die Militärdiktatur von General Pinochet miterlebte. Die Rückkehr zur Demokratie 1989 bekam er in Temuco mit, wo er weitere sieben Jahre als Lehrer tätig war. Auf seinen zahlreichen Reisen durch Südamerika lernte er fremde Kulturen, andere Völker, alternative Lebensweisen, vor allem die Schönheit der Andenländer kennen. Er bestieg viele der schneebedeckten Vulkane und war fasziniert von der Urgewalt, mit der diese ausbrachen. Wenn er als stiller Beobachter die Eruptionen in den Himmel aufsteigen sah, glaubte er manchmal, die Vulkane sprechen mit ihm.