Sprechen wir zu viel Englisch im Alltag? Droht gar eine »Sprachverluderung«, wie manch konservativer Sprachpfleger warnt? Englischexperte Peter Littger hält in seinem klugen Essay »Englisch für alle« dagegen – und plädiert für Englisch als zweite Landessprache. Knapp sieben Millionen Deutsche sprechen inzwischen fließend Englisch. Tendenz steigend. In manch deutschem Unternehmen ist Englisch inzwischen Konzernsprache, Verwaltungen testen englischsprachige Dienste, in Hotels und Gastronomie größerer deutscher Städte ist Englisch sowieso längst gang und gäbe. Für manche konservative Sprachpfleger und Politiker scheint die zunehmende Zweisprachigkeit ein Problem zu sein. So beschwerte sich zum Beispiel der CDU-Politiker Jens Spahn im Sommer 2017 über »elitäre Hipster«, die dafür sorgten, dass in Berlin immer weniger Deutsch gesprochen werde. Gegen diesen Sprachkonservatismus zieht Bestseller-Autor Peter Littger zu Felde und erklärt, warum wir unsere Kinder alle konsequent deutsch- und englischsprachig erziehen sollten.
Peter Littger, geboren 1973 in Aachen, ist ein genauer Beobachter der englischen Sprache im deutschen Sprachraum – und umgekehrt. Er besuchte ein britisches Internat und studierte in Berlin und London. Er war u.a. Redakteur der ZEIT und ein Gründungsredakteur des Magazins Cicero. Heute ist er »Der denglische Patient« und verfasst Kolumnen für n-tv.de sowie Videokolumnen für spiegel.de. Als Berater, Coach und Vortragsgast unterstützt er die interkulturelle Kommunikation von Unternehmen im deutschen und englischen Sprachraum. Und als Juror im »Bundeswettbewerb Fremdsprachen« engagiert er sich für die Förderung von Schülern. Seine Buchreihe »The devil lies in the detail – Lustiges und Lehrreiches über unsere Lieblingsfremdsprache« führte mehrere Wochen die Bestsellerlisten an. Im Herbst 2018 erschien sein Bilderbuch »Lost in Trainstation – wir versteh’n nur Bahnhof« (KiWi 1623), das den oft brüllend komischen deutsch-englischen Sprachmix im öffentlichen Raum präsentiert.