Vorwort Einleitung Strukturen und Mentalitäten Erfahrungsraum Europa? Das Staatensystem Die Konfessionsproblematik Ständemacht und Staatsverdichtung Die "Kleine Eiszeit" und ihre Auswirkungen Dramatis personae: Akteure und "Komparsen" Die Römisch-Deutschen Kaiser und ihr Umfeld Reichsfürsten Der Papst Monarchen, Regenten und Staatslenker im Westen Europas Die "nordischen" Könige Fürsten im Süden Europas Dramatis theatra: Die Schauplätze Das Reich und der Habsburgerstaat Frankreich Die italienische Halbinsel Die Niederlande England Skandinavien, Polen-Litauen und das Baltikum Das russländische Reich Türkenproblematik und Siebenbürgenfrage Dramatis finis: Die Allgegenwart von Krisen Die Suche nach den "Schuldigen" Die kosmischen und terrestrischen "Botschaften" Sinnkrisen: Bedrohungssyndrome, Prognostik und Eschatologie Die Unausweichlichkeit des "Großen Krieges"? Anhang Quellen- und Literaturverzeichnis Abbildungsnachweis Personenregister
Der Dreißigjährige Krieg (1618-48) warf lange Schatten voraus. Der renommierte Historiker Heinz Duchhardt beleuchtet in seinem Buch aus europäischer Perspektive das hochexplosive Jahrzehnt vor Ausbruch des Krieges, das geprägt war von innen- und außenpolitischen Krisen, von konfessioneller Zuspitzung, Zukunftsangst und der Vorstellung, dass der Weg zwangsläufig ins Chaos führen müsse. Die Spannung zwischen einer Art "Endzeiterwartung" und dem Bemühen, des Konfliktpotenzials doch noch Herr zu werden, war charakteristisch für diese Zeit. Sie mündete in eins der traumatischsten Ereignisse der Vormoderne überhaupt, das unendliches Leid über seine Bevölkerung brachte und den Kontinent grundlegend veränderte.
Heinz Duchhardt gehört zu den führenden und produktivsten Frühneuzeit-Historikern in Deutschland. Er bekleidete Lehrstühle für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bayreuth (1984–1988) und für Neuere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (1988–1995). Von 1994 bis 2011 war er Direktor der Abteilung für Universalgeschichte im Mainzer Institut für Europäische Geschichte. Von 2009 bis 2014 war er Präsident der Max Weber Stiftung.