Ödön von Horváths Spießer tauchen in den verschiedensten Personifizierungen auf. Sie verraten sich durch ihre Monologe, und sie wissen über alles Bescheid. So wissen sie auch, ohne nachzudenken, was gut ist und was böse ist, – und vor allem, was sie sich selber schuldig sind: eine doppelte Moral. Eine, die sie sich selber zugestehen, und eine andere, die sich für andere eignet.

&Ouml;d&ouml;n Horv&aacute;th wurde am 9. Dezember 1901 in Su&scaron;ak, einem Vorort von Fiume dem heutigen Rijeka/Kroatien, geboren und starb am 1. Juni 1938 in Paris. Seine Kindheit verbrachte er in Belgrad, Budapest, Pressburg und M&uuml;nchen. 1920 begann Horvath Gedichte zu schreiben. Die meisten seiner Manuskripte aus dieser Zeit vernichtete er jedoch. Den ersten gro&szlig;en Erfolg hat er mit seinem St&uuml;ck <em>Die Bergbahn</em>, welches 1929 in Berlin uraufgef&uuml;hrt wurde. Weitere Erfolge bleiben nicht aus. F&uuml;r sein B&uuml;hnenst&uuml;ck <em>Geschichten aus dem Wiener Wald</em> bekommt er den Kleist-Preis. Der Roman <em>Jugend ohne Gott</em> wird im Jahr 1991 von Michael Knof f&uuml;r die Deutsche Film AG (DEFA) inszeniert und ist in der filmedition suhrkamp erh&auml;ltlich.