Der Schwede möchte seine Ruhe haben. Umgekehrt lässt er auch andere in Ruhe. Oft wird dieser tiefe Wunsch nach Unabhängigkeit als Gefühlskälte missverstanden. Doch der Schwede lebt das Ideal der Gleichheit. Was allerdings bedeutet das für die Gesellschaft? Was für die Politik? Und was können wir in Deutschland daraus lernen? Die beiden renommierten Historiker Henrik Berggren und Lars Trägårdh setzen sich mit der Geschichte des Wohlfahrtsstaates auseinander und mit der Befreiung des Individuums aus sämtlichen zwischenmenschlichen Abhängigkeiten. Sie zeigen, worin sich der Erfolg des »schwedischen Modells« begründet – indem sie fragen, was den Schweden als Menschen auszeichnet. Und das stimmt nicht immer mit dem Bild überein, das wir von unseren nordischen Nachbarn haben. Und vor allem zeigen Berggren und Trägårdh im Vergleich mit Deutschland: Während hierzulande die kleinste Einheit der Gesellschaft die Familie ist, ist es in Schweden das Individuum. Und die Auswirkungen sind immens.
Susanne Dahmann studierte Geschichte, Skandinavistik und Philosophie an den Universitäten Kiel und Freiburg im Breisgau. Nach dem Magisterexamen war sie in einem Stuttgarter Sachbuchverlag tätig. Seit 1993 übersetzt sie Bücher, hauptsächlich aus dem Schwedischen, aber auch aus dem Dänischen. Ihr Arbeitsbereich umfasst sowohl Belletristik als auch Sachbuch. Sie übersetzte unter anderem Henrik Berggrens Bücher über Olof Palme und Dag Hammarskjöld, sowie Lena Einhorns »Ninas Reise« und für das Fritz Bauer Institut in Frankfurt die schwedischen und dänischen Texte von Fritz Bauer. Susanne Dahmann lebt in Marbach am Neckar, wo sie zusammen mit anderen Kolleginnen ein Literaturbüro für Lektorat, Übersetzung und Kulturprojekte betreibt.