Der Zivildienstleistende Heinrich Sobeck ist genervt: Alle paar Tage fährt er den gelähmten Rentner Helmut Herrmann aus der psychiatrischen Klinik zum Arzt, der ihn dabei wüst beleidigt und beschimpft. Wütend und neugierig schnüffelt Heinrich in Herrmanns Krankenakte. Heinrich schleicht sich in Herrmanns Zimmer und findet einen Ausweis der deutschen Wehrmacht. Im NS-Dokumentationszentrum in Köln erfährt Heinrich, dass Herrmann an der Erschießung von Zivilisten in der Ukraine beteiligt war. Bei einer neuen Fahrt zum Arzt beschimpft Herrmann den Zivi Heinrich erneut. Dem platzt der Kragen. Ohne sich um die lauten Proteste des Fahrgastes zu kümmern, fährt Heinrich in einen Wald. Er lädt den Rollstuhl auf einer Lichtung aus. Der alte Mann protestiert, Heinrich macht ihn mit ein paar Ohrfeigen gefügig. Heinrich fragt Herrmann, was das für ein Gefühl gewesen sei, als er die Kinder in der Ukraine erschossen habe. Doch was dann passiert, hatte Heinrich nicht erwartet. Der alte Mann im Rollstuhl bricht zusammen und weint wie ein kleines Kind. Heinrich ist irritiert, schämt sich unendlich für das, was er gerade getan hat. Ratlos raucht er eine Zigarette. Als Herrmann eine Bewegung mit den Fingern in seine Richtung macht, gibt Heinrich ihm eine Zigarette ab. Auf der nächsten Fahrt zum Arzt bittet Herrmann Heinrich wieder in den Wald zu fahren. Der alte Mann berichtet, er habe einen Jungen erschießen müssen, der seinem Bruder geähnelt habe. Dessen Augen verfolgen ihn seit 50 Jahren. Er habe Heinrich beschimpft, weil der nicht wie er selber in den Krieg musste. Heinrich wird von seinen Vorgesetzten zur Rede gestellt, warum er nicht zum Arzt gefahren sei. Mitten im Streit kommt Herrmann ins Zimmer. Er kann wieder gehen. Heinrich beginnt ein Studium der Geschichte. Er überredet Herrmann, ihm für ein Referat seine eigene Geschichte aufzuschreiben. Beim Besuch ehemaliger Zwangsarbeiter in der Kölner Messe stellt Heinrich das Referat vor. Er lernt den ukrainischen Journalisten Victor Danilenko kennen. Heinrich fährt in die Ukraine und macht Bilder in mehreren Dörfern. Heinrich besucht Herrmann und zeigt ihm die Bilder. Heinrich überredet ihn zu einer Reise in die Ukraine. Dort treffen sie einen Zeitzeugen wieder…
Geboren 1965 am Niederrhein. Abitur in Kempen. Für das Studium nach Köln gezogen und dort haften geblieben. Karriere als Musiker war nicht erfolgreich. Nach dem Studium der Geografie 6 Jahre Radwege geplant. Seit 1998 als Webdesigner und Webentwickler tätig. Mehrere Webseiten über Georgien und Internet. Die Zeit, die Thomas Berscheid nicht mehr auf den Bass einschlägt, verbringt er nun damit, fiktive Personen in Lebensgefahr zu bringen.