INHALTSVERZEICHNIS Klaus Reichert/Christian F. Hoffstadt: EINLEITUNG .....................................................................................................9 Klaus Reichert: INTUITION: COUP DE FOUDRE DER ÄRZTE.......................................................13 Christian F. Hoffstadt: DER MEISTERDETEKTIV UND DIE MEDIZIN. Über das „Rückwärtsdenken“ in Logik, Literatur und Medizin ....................25 Franz Peschke: VON HAGENS UND SEINE PLASTINATION – als Ausdruck einer narzisstischen, „perversen“ und nekrophilen Gesellschaft.........................................................................35 Brit Sesemann: DIE LINIEN DES LEBENS SIND VERSCHIEDEN. Kasuistik eines Gehirntumorpatienten ...........................................................66 Andreas Schulz-Buchta: GESCHICHTE UND ASPEKTE DER MEDIZINISCHEN ABBILDUNG.......................76 Christine Mielke: VON DER LETZTEN ÖLUNG ZUR KRANKENHAUSSERIE. Historische Rekonstruktion des Sterbens zwischen religiöser Gemeinschaft, gesellschaftlicher Institution und medialer Simulation........109 Andreas Seidler: DIE KRANKHEIT DER KUNST. Kultur- und ideengeschichtliche Reflexionen zur Bezogenheit von Krankheit, Kunst und ärztlicher Praxis in W. H. Wackenroders „Das merkwürdige musikalische Leben des Tonkünstlers Joseph Berglinger“....134 Christian F. Hoffstadt: PRIVATSPRACHEN.........................................................................................148 Klaus Reichert: ALLES FLIEßT..............................................................................................155 Frank Degler: MEDIZINER ZWISCHEN FORSCHUNG UND HEILUNG. Das Motiv der Operation ohne Narkose in der Nachkriegsliteratur.............165 Elmar F. Wulff: GUTE DEUTSCH-ÄRZTE? Biologistische Redeweisen im sprachwissenschaftlichen Diskurs des nationalsozialistischen Deutschland ......................................................181 Klaus Reichert/Franz Peschke/Klaus Sewekow/Christian F. Hoffstadt: IN DER SEELE LESEN Ein Gespräch über Therapie und (Traum-)Deutung ....................................206 Wolfgang J. Lorenz/Werner Schindler/Werner Wiesbeck: INTUITION IN FORSCHUNG,WISSENSCHAFT UND TECHNIK Ein Beispiel aus der Nanotechnologie .........................................................241 Andreas Schulz-Buchta: STAATSFEIND NR. 1. Marginalien zu Medizin, juristischem Gesetz und sozialer Norm ...............247 Franz Peschke: ARBEIT GESTERN, HEUTE UND MORGEN........................................................315 DIE AUTOREN...............................................................................................337
Dieser zweite Band der Reihe Aspekte der Medizinphilosophie "ZeichenSprache Medizin" spannt einen weiten interdisziplinären Bogen: Intuition und Abduktion als Methoden der ärztlichen Beobachtung und Ideenfindung kommen ebenso in den Blick wie die Geschichte und konkrete Anwendungen der bildlichen Darstellung medizinischer Sachverhalte. Möglichkeiten eines sprachlichen Zugangs zu pathologischen und ,normalen' psychischen Zuständen vermitteln verschiedene Stile der Traumdeutung. Die Untersuchung der Privatsprache von Schizophrenen oder auch der Versuch, die Intentionen des Begründers der Ausstellung "Körperwelten" psychoanalytisch zu deuten, stellen weitere Deutungsversuche dar. Mediensemiotische Betrachtungen erläutern die Herkunft des noch heute gängigen Bildes vom "verrückten" Künstler zwischen Genie und Wahn, vergleichen Beispiele für den ideologischen Umgang mit dem Arztberuf innerhalb der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur und schildern die kompensatorischen gesellschaftlichen Funktionen heutiger Krankenhaus- und Arzt-Serien im Fernsehen. Kulturhistorische Abrisse über Inkontinenz, die Sprachwissenschaft der NS-Zeit, die Arbeitswelt als Quelle psychischer Leiden sowie verschiedene Verstrickungen von wissenschaftlichen Deutungen von Medizin und Krankheit mit ideologischen und gesellschaftlichen Traditionslinien runden den Band ab.
Christian Hoffstadt, Dr. phil, Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe; Mitbegründer und Reihenherausgeber der Buch- und Veran-staltungsreihe „Aspekte der Medizinphilosophie“ sowie Begründer und Reihenherausgeber der Buchreihen „Komik und Gewalt – Comic and violence – comique et violence“ und „Post-apocalyptic Studies“. Seit 5/2013 Koordinator der Graduiertenakademie der Universität Tübingen.