Die erste Kulturgeschichte und Theorie des Notizzettels Über die Bedeutung des Notizzettels für das Denken
Die erste Kulturgeschichte und Theorie des Notizzettels Über die Bedeutung des Notizzettels für das Denken
Der Medienwissenschaftler Hektor Haarkötter hat die erste Kulturgeschichte des Notizzettels geschrieben und gleichzeitig eine Philosophie dieses unscheinbaren Mediums verfasst. Denn Notizzettel – Einkaufszettel, Spickzettel, Schmierzettel, Skizzen, Entwürfe, Karteikarten, Haftnotizen, Wandkritzeleien – sind der erste Haltepunkt vom Gedanken zum Geschriebenen: Ich denke, also notiere ich. Wer den Menschen beim Notieren zusieht, der kann ihnen beim Denken zusehen. Ob als Notizsammlung, als Skizzenheft oder als Laborbuch in der Naturwissenschaft: Notizen lehren, dass Medien nicht in erster Linie dem Kommunizieren dienen. Sie delegieren das Problem des Erinnerns und zeigen, dass Medien zum Vergessen da sind. Als Aufschreibesystem ist der Notizzettel Hard- und Software in einem, ein echtes Universalmedium. Seine Bedeutung für die Kulturgeschichte des Denkens ist nach der Lektüre dieses Buches nicht mehr zu unterschätzen.
Hektor Haarkötter, geb. 1968, ist Professor für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt politische Kommunikation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er studierte u.a. Philosophie, Geschichte, Germanistik und Soziologie in Rom, Düsseldorf und Göttingen und arbeitete als Journalist und Fernsehregisseur. Ehrenamtlich ist der Vorstand der Initiative Nachrichtenaufklärung, die jährlich eine Liste der wichtigsten Themen veröffentlicht, die in den deutschen Medien vernachlässigt werden. Für seine Arbeiten hat er zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhalten, u.a. den Columbus Filmpreis in Gold.
Oftmals unterhaltsam, mitunter tragisch oder auch komisch, in jedem Fall lehrreich und theoretisch-komplex wird so die große Geschichte eines kleinen Mediums erzählt. (15.09.2022)