Ein Jahrzehnt lang schien nichts den Aufstieg der Achsenmächte stoppen zu können. Im Sommer 1942 beherrschte das Bündnis zwischen Deutschland, Italien und Japan weite Teile der Welt. Doch innerhalb weniger Jahre scheiterte die Achse: nicht nur militärisch, sondern auch moralisch. Im Rückblick galt vielen das Bündnis...
Einleitung
Prolog: Ein Frieden ohne Sieger. Frühjahr 1919
Teil 1. Gravitation, 1932-1935 I. Der erste globale Moment des Faschismus. Herbst - Winter 1932 /33 II. Ein faschistischer Krieg. Abessinien und der imperiale Nexus der Achse. Winter 1935 /36
Teil 2. Kooperation, 1936-1939 III. Der Antikominternpakt und die Globalisierung der Achse. Herbst 1936 IV. Faschisten auf Reisen. Imperiale Peripherien und die Ästhetisierung der Politik. Frühjahr 1938
Teil 3. Eskalation, 1940-1942 V. Der deutsche Blitzkrieg, die Neuordnung Ostasiens und der Dreimächtepakt. Frühling - Sommer 1940 VI. Der totale Krieg und die Neuordnung der Welt. Jahreswende 1941 /42
Epilog: Die faschistische Weltverschwörung vor Gericht. Frühling - Herbst 1946 Synopsis: Die Achse Berlin-Rom-Tokio, der Faschismus und der perfekte Sturm Dank
Ein Jahrzehnt lang schien nichts den Aufstieg der Achsenmächte stoppen zu können. Im Sommer 1942 beherrschte das Bündnis zwischen Deutschland, Italien und Japan weite Teile der Welt. Doch innerhalb weniger Jahre scheiterte die Achse: nicht nur militärisch, sondern auch moralisch. Im Rückblick galt vielen das Bündnis als schwach und relativ unbedeutend für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Anhand umfangreicher Archivrecherchen schreibt Daniel Hedinger seine Geschichte neu und zeigt, wie stark die drei Regime miteinander verbunden waren. Erst ihr Zusammenwirken schuf eine Dynamik, die für einen kurzen, erschreckenden Moment eine Umgestaltung der Welt nach faschistischen Grundsätzen möglich werden ließ.
Dieses Buch handelt davon, wie sich die Achse Berlin - Rom - Tokio fand und wie sie die Welt mit ihren Neuordnungsversuchen in einen Krieg von nie da gewesenem Ausmaß stürzte. Zwar währte der Traum von der faschistischen Weltordnung nur kurz - aber es handelte sich um einen geteilten Traum, der über lange Zeit und über Kontinente hinweg gereift war. Die innere politische Radikalisierung der Achsenmächte und ihr Expansionsstreben nach außen erfolgten keineswegs in abgeschlossenen nationalen Biotopen. Vielmehr war die Achse ein Produkt transnationaler Kooperation und Interaktion: Die drei Regime radikalisierten sich wechselseitig, gewannen dadurch an Dynamik und entwickelten in der Folge internationale Sprengkraft. Gleichzeitig beschränkte sich ihr Projekt nie allein auf die geopolitische Umverteilung der Welt. Vielmehr strebten die Achsenmächte eine faschistische Neuordnung an, die radikal mit allem Bestehenden brechen sollte. Ihr Bündnis gründete also auf ideologischen Gemeinsamkeiten und geteilten Weltanschauungen. Vor dem Hintergrund aktueller weltpolitischer Entwicklungen erscheint Daniel Hedingers Geschichte der Achse, die zugleich auch eine Globalgeschichte des Faschismus bietet, plötzlich eigenartig vertraut und bedrohlich nahe.
Ein Jahrzehnt lang schien nichts den Aufstieg der Achsenmächte stoppen zu können. Im Sommer 1942 beherrschte das Bündnis zwischen Hitler, Mussolini und dem kaiserlichen Japan weite Teile der Welt. Doch innerhalb weniger Jahre scheiterte die Achse kläglich: nicht nur militärisch, sondern auch moralisch. Daniel Hedinger legt nun die erste, aus den Quellen gearbeitete Gesamtgeschichte der faschistischen Internationale in deutscher Sprache vor.
Zwar währte der Traum von der faschistischen Weltordnung letztlich nur kurz - aber es handelte sich um einen geteilten, gemeinsamen Traum, der über lange Zeit und über Kontinente hinweg gereift war. Die innere politische Radikalisierung der Achsenmächte und ihr Expansionsstreben nach außen erfolgten keineswegs in abgeschlossenen nationalen Biotopen. Durch vielfältige Wechselbeziehungen in der Sozial- und Kulturpolitik gewannen die drei Regimes erst an Dynamik und entwickelten durch ihre imperialistische Kriegsführung schließlich internationale Sprengkraft. Auf der Folie aktueller weltpolitischer Entwicklungen erscheint uns Hedingers Geschichte des ersten faschistischen Weltbündnisses plötzlich eigenartig vertraut und bedrohlich nahe.
Daniel Hedinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians- Universität München.