DIE UNIVERSITÄTEN IM DRITTEN REICH - DIE ERSTE GESAMTDARSTELLUNG
Lange Zeit haben sich die deutschen Universitäten vor allem als Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gesehen. Erst allmählich und widerstrebend setzte sich die Einsicht durch, dass das nicht die ganze Geschichte ist. Seitdem sind zahlreiche...
Einleitung
1. Die Universitäten vor der nationalsozialistischen Machtübernahme Die Hochschulen in der Weimarer Republik Professoren und Politik Juden und Antisemitismus im akademischen Milieu Die Krise der Universitäten am Ende der Weimarer Republik
2. Die nationalsozialistische Machtübernahme an den Universitäten Politik der Gleichschaltung Die Position des Hochschulverbandes Die Professorenaufrufe von 1933 Die 'Säuberung' der Universitäten Die Hochschullehrer in der Zeitenwende von 1933/34
3. Nationalsozialistische Hochschulpolitik: Strukturen, Ziele und Akteure Strukturen und Ziele nationalsozialistischer Hochschulpolitik Das Reichserziehungsministerium (REM) Der NS-Lehrerbund (NSLB) und die 'Dozentenschaften' Der Stab Heß und die Hochschulkommission der NSDAP Der NS-Dozentenbund (NSDDB) Die Dienststelle Rosenberg Der Einfluss der SS
4. Die Universität im Kraftfeld der Politik Das Führerprinzip und seine Folgen Berufungen: Leistung oder Gesinnung? Schrumpfung und Expansion Neugründungen: Die Reichsuniversitäten Posen und Straßburg Die Universität im Krieg
5. Der Lehrkörper Restriktionen und Chancen: Die Lage des Lehrkörpers seit 1933 Der Professor als Parteigenosse Die Hochschullehrer und die nationalsozialistische Politik Hochschullehrer im Nationalsozialismus - eine Typologie Der wissenschaftliche Nachwuchs Das Scheitern der Vordenker
6. Wissenschaft Wissenschaft im NS -Staat Neue Lehrstühle Theologie Rechtswissenschaft Geisteswissenschaften Medizin Naturwissenschaften und Mathematik
Ergebnisse und Schlussüberlegungen Epilog: Die Nachgeschichte Dank
Verzeichnis der Tabellen Tabellen Verzeichnis der Abkürzungen Anmerkungen Quellen und Literatur Personenregister Ortsregister
DIE UNIVERSITÄTEN IM DRITTEN REICH - DIE ERSTE GESAMTDARSTELLUNG
Lange Zeit haben sich die deutschen Universitäten vor allem als Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gesehen. Erst allmählich und widerstrebend setzte sich die Einsicht durch, dass das nicht die ganze Geschichte ist. Seitdem sind zahlreiche Untersuchungen zu einzelnen Universitäten, Disziplinen, Wissenschaftlern erschienen. Michael Grüttner legt mit diesem Buch auf der Grundlage jahrelanger Quellenforschung erstmals eine Gesamtdarstellung zu den Universitäten im Dritten Reich vor.
Die 23 Universitäten, die am Ende der Weimarer Republik in Deutschland existierten, waren seit 1933 massiven "Säuberungen" ausgesetzt, die sich vor allem gegen Studierende und Wissenschaftler jüdischer Herkunft richteten. Dieser «Machtergreifung» von oben entsprach eine "Machtergreifung" von unten: Viele Professoren traten in die Partei ein, manche versuchten wie Carl Schmitt und Martin Heidegger, sich als Vordenker des NS-Regimes in Stellung zu bringen. Michael Grüttner schildert eindringlich die erstaunlich geräuschlose Machtübernahme, beschreibt die nationalsozialistische Hochschulpolitik, die sich ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Fächer auswirkte, und erklärt, warum die Wissenschaften im Dienst des Nationalsozialismus nicht nur unfreier wurden, sondern mitunter sogar größere Handlungsspielräume besaßen als je zuvor, etwa bei medizinischen Menschenversuchen. Ein Epilog zur Nachgeschichte rundet diese souveräne, längst überfällige Gesamtgeschichte ab.
Die erste Gesamtdarstellung zu den Universitäten im Dritten Reich Die Summe 30 Jahre langer Forschung eines führenden Experten Opfer oder Täter: Institutionen und Personen zwischen erzwungener Gleichschaltung und begeisterter Mitwirkung Was prominente Vordenker wie Martin Heidegger und Carl Schmitt über die Universitäten im Dritten Reich verraten Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung Die Universitäten: Berlin | Bonn | Breslau | Erlangen | Frankfurt am Main Freiburg | Gießen | Göttingen Graz | Greifswald | Halle Hamburg | Heidelberg | Innsbruck | Jena | Kiel | Köln Königsberg | Leipzig | Marburg | München | Münster Rostock | Tübingen | Wien Würzburg | "Reichsuniversitäten" Posen und Straßburg
Michael Grüttner lehrte Neuere Geschichte in Hamburg, Berlin und Berkeley. Seit seinem Buch "Studenten im Dritten Reich" (1995) hat er sich intensiv mit den Universitäten im Dritten Reich und der nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik beschäftigt. Für den "Gebhardt", das bedeutendste Handbuch der deutschen Geschichte, schrieb er den Band über das Dritte Reich in den Jahren 1933-1939 (2015).