Die Bindung an die Europäische Grundrechtecharta bei operativen Einsätzen im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und der Grenzschutzagentur Frontex
Zugleich eine vergleichende Betrachtung unionskoordinierten operativen Handelns
»The Obligation to Respect the Charter of Fundamental Rights of the European Union in Operational Missions under the Common Foreign and Security Policy and the European Border and Coast Guard Agency Frontex - A Comparative Analysis of Union-coordinated Operational Action« Based on a structural analysis of the...
Einleitung Ausgangssituation, Ziel und Eingrenzung der Untersuchung ¿ Praktische Relevanz ¿ Gang der Untersuchung 1. Die Grundlagen der Grundrechtsbindung Die allgemeine Bindung an die Europäische Grundrechtecharta 2. Die Grundrechtsbindung von GASP & Frontex Die Grundrechtsbindung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik ¿ Die Grundrechtsbindung von Frontex ¿ Vergleichende Betrachtung der Grundrechtsbindung von GASP und Frontex. Ursachen und Auswirkungen 3. Grundrechtliches Mehrebenensystem Das grundrechtliche Mehrebenensystem 4. Zusammenfassung in Thesen Literatur- und Sachverzeichnis
»The Obligation to Respect the Charter of Fundamental Rights of the European Union in Operational Missions under the Common Foreign and Security Policy and the European Border and Coast Guard Agency Frontex - A Comparative Analysis of Union-coordinated Operational Action« Based on a structural analysis of the interaction between Member States and European Union within the framework of the CFSP and Frontex, the binding of both areas to the fundamental rights of the EU is examined. The author concludes that the European Union is bound by EU fundamental rights, while Member States do not implement Union law within the meaning of Article 51 (1) CFR due to the merely coordinating character of the EU. The finding is finally embedded in the multi-level system of fundamental rights.
Die Arbeit untersucht die Unionsgrundrechtsbindung operativer Einsätze im Rahmen der GASP und Frontex auf Basis einer strukturellen Analyse des Zusammenspiels von Mitgliedstaaten und Unionsebene. Während die unionsrechtliche Ebene gemäß Art. 51 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 GRCh an die Unionsgrundrechte gebunden ist, stellt sich hinsichtlich der Mitgliedstaaten die Frage, ob diese Unionsrecht im Sinne des Art. 51 Abs. 1 S. 1 Alt. 2 GRCh durchführen. Diesbezüglich wird die grundsätzliche Frage erörtert, wie der notwendige Zusammenhang zwischen Unionsrecht und mitgliedstaatlichem Handeln beschaffen sein muss, damit noch von einer Durchführung des Unionsrechts gesprochen werden kann. Auf Grundlage der diesbezüglich entwickelten Kriterien lehnt Conrad W. Fritz im Kontext des unionskoordinierten operativen Handelns im Rahmen der GASP und Frontex im Ergebnis eine Unionsgrundrechtsbindung der Mitgliedstaaten ab. Das Ergebnis wird abschließend in das grundrechtliche Mehrebenensystem eingeordnet.
Conrad W. Fritz studierte Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Gesellschaftsrecht an der Universität Mannheim und erwarb zudem einen LL.B. (Unternehmensjurist) als Jahrgangsbester. Im Anschluss an das Erste Juristische Staatsexamen absolvierte er das Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk Stuttgart mit Stationen u.a. bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Brüssel. Im Januar 2020 wurde er mit einer europarechtlichen Dissertation unter Betreuung von Prof. Dr. Hans-Joachim Cremer an der Universität Mannheim promoviert.
Conrad W. Fritz studied law with a focus on corporate law at the University of Mannheim and also obtained an LL.B. (corporate lawyer) as best student of the year. Following the First State Examination in Law, he completed his legal clerkship in the district of the Higher Regional Court of Stuttgart with stages inter alia at an international law firm in Brussels. In January 2020 he received his doctorate at the University of Mannheim with a thesis on European law under the supervision of Prof. Dr. Hans-Joachim Cremer.