In der griechisch-mittelalterlichen Scholastik enthält die Psyche (Anima) als Wesensform schon das Sein als die Substantia. Die Existentia bleibt völlig unterbelichtet. In dieser Schrift werden der Seele völlig andere Züge als dem Sein zugesprochen. Es ist gerade der monistische Einheitsblock von Seele, Sein, Wesen und...
1. Metaphysis und Seele Schema einer Abgrenzung; Wirklichkeit als Metaphysis und Seele ¿ Seele als Relation zwischen Geist und Materie 2. Die Seele im Bereich der Natur; die Wildnis Seele und Organismus ¿ Die Kennzeichen des Seelischen im Bereich der Materie ¿ Die Züchtung als Brücke zwischen Wildnis und Kultur 3. Die Seele im Bereich der Gesellschaft; die Kultur Kultur als Züchtung ¿ Kultur als Pflege der Seele ¿ Die Pflege der Seele. Ordnung oder Weg? ¿ Kultur als Gleichmaß der Seele ¿ Kultur als Reifung der Seele ¿ Urformen seelischer Offenbarung ¿ Die Bindungen der Seele Sachverzeichnis
In der griechisch-mittelalterlichen Scholastik enthält die Psyche (Anima) als Wesensform schon das Sein als die Substantia. Die Existentia bleibt völlig unterbelichtet. In dieser Schrift werden der Seele völlig andere Züge als dem Sein zugesprochen. Es ist gerade der monistische Einheitsblock von Seele, Sein, Wesen und Substantia, welcher ein fortschrittlicheres Konzept verhindert. Für die Dimensionen der Geschichte, für Kultur, Religion, Mythos u. a. kann die Wesensform keine Ansatzstelle bieten, Existenz und Psyche sind hier zuständig für eine Eingründung und organische Verbindung.
In 'Sein und Erkennen 2' vollendet sich eine neue Metaphysik, indem der Seele (Psyche, Anima) völlig andere Züge als dem Sein zugesprochen werden (Wirklichkeit als Sein und Seele). Für die Metaphysik des Aristoteles und der Scholastik ist die Psyche die Ousia, bzw. die Anima die Essentia, so dass diese allein schon den Inhalt der Substantia ausmacht. Es ist gerade dieser monistische Einheitsblock, welcher die Möglichkeiten eines Fortschritts abblockt.
Phänomene wie Kultur und Geschichte, Religionen und Offenbarungen, Mythen und religiöse Mystik finden an der Wesensform (Ousia-Essentia) keine Ansatzstelle, denn sie können nur an der Existentia ihre Eingründung und ihre Deutungsmöglichkeiten erhalten. Die ontologischen Begriffe, welche die Existenzphilosophie gebracht hat, bleiben jedoch an dem Bedürfnis einer zwischen Essentia und Existentia ausgewogenen Metaphysik völlig zurück. Genau darin hält sich der Anspruch einer neuen Metaphysik.
Franz Förschner, geb. 1939 in Herbolzheim (b. Heilbronn/Neckar). Studium der Geologie an der Universität Heidelberg und der Theologie an der Universität Freiburg i.Br.; Promotion in Philosophie 1970 bei Bernhard Lakebrink. Von 1971 bis 1973 Bibliotheksreferendar an der Bayerischen Staatsbibliothek, München. Von 1973 bis 1975 Mitarbeiter in der Diözesanbibliothek Regensburg. Ab 1975 Leiter der Hochschulbibliothek in Karlsruhe und seit 2002 im Ruhestand.