Scheppernde Sounds, lautes Benehmen und schrille Mode: Das Vokabular, mit dem Zeitgenossen Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Jugendszene beschrieben, markiert einen Kulturbruch. Ästhetische Konflikte kulminierten in Straßenkrawallen, Polizeimaßnahmen und Zensurgesetzen. Zugleich etablierten Tourneen,...
Scheppernde Sounds, lautes Benehmen und schrille Mode: Das Vokabular, mit dem Zeitgenossen Mitte des 20. Jahrhunderts eine neue Jugendszene beschrieben, markiert einen Kulturbruch. Ästhetische Konflikte kulminierten in Straßenkrawallen, Polizeimaßnahmen und Zensurgesetzen. Zugleich etablierten Tourneen, Piratensender und Fanclubs grenzüberschreitend neue Inhalte. Bodo Mrozek analysiert einen Wandel, der sich in den 1950er und 1960er Jahren vollzog und die Gesellschaft prägte: Was zunächst als Jugenddelinquenz bekämpft wurde, galt zehn Jahre später als Inbegriff urbaner Kultur. Dokumente aus sechs Staaten bilden das Material dieser transnationalen Geschichte der Popkultur.
Bodo Mrozek ist Historiker. Derzeit ist er Fellow am Berlin Center for Cold War Studies des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin (IfZ), der Stiftung Aufarbeitung und der Humboldt-Universität zu Berlin.
»[Die] innovative Vorgehensweise und die vielen neuen empirischen Befunde machen die quellengesättigte, thesenreiche und detailgenaue Arbeit zu einer außerordentlichen Forschungsleistung, die im Bereich der Popgeschichte Maßstäbe setzt und sich schon jetzt als Standardwerk bezeichnen lässt.« (26.06.2020)