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Kraft in der Krise (Fachratgeber Klett-Cotta)

Kraft in der Krise (Fachratgeber Klett-Cotta)

Ressourcen gegen die Angst

vonDiegelmann, Christa | Isermann, Margarete
Deutsch, Erscheinungstermin 18.07.2012
lieferbar

Buch (broschiert)

20,00 €
(inkl. MwSt.)

eBook (PDF mit digitalem Wasserzeichen)

19,99 €
(inkl. MwSt.)
Angst blockiert unser Gehirn und verhindert so einen konstruktiven und vorwärts gerichteten Umgang mit der bedrohlichen Situation. Dieses Buch hilft dabei, diesen Teufelskreis aufzubrechen. Mit einem exklusiven Interview mit dem bekannten Neurowissenschaftler Gerald Hüther auf beiligender CD.

Informationen zum Titel

978-3-608-86031-3
Stuttgart
18.07.2012
2012
6
6. Druckaufl., 2022
Buch (broschiert)
232 g
168
137 mm x 211 mm x 20 mm
kartoniert, mit Hör-CD
Deutsch
Umgang mit Angst und Phobien, Ratgeber, Sachbuch: Psychologie, Medizin und Gesundheit: Ratgeber, Sachbuch
1. WAS Soll DAS? Mut zu NEUEN ERFAHRUNGEN 7 2. KRISE, ANGSt UND RESSOURCEN NUTZEN . 12 3. VERTRAUEN IST Gut: DAS TRUST-PRINZIP . 17 4. KEINE ANGSt VOR DER ANGST 21 5. KRAFT AUS DER KRAFT . 34 6. TRUSt - AND Go! DAS KRISEN-ABC . 46 6.1 Keep cool! . 54 6.2 Ressourcen aktivieren . 67 6.3 Innehalten . 89 6.4 Sinn finden . 95 6.5 Engagement 108 6.6 Neues entdecken . 114 6.7 A ktiv werden . 120 6.8 B ewertungen ändern 124 6.9 C hancen erkennen 142 7. STATEMENtS AUS DEM GESPRÄCH MIT DEM HIRNFORSCHER GERAlD HÜTHER 150 ANHANG 158 Verzeichnis der Übungen und Anregungen aus dem KRISEN-ABC 158 Bücher, die wir empfehlen . 160
Angst blockiert unser Gehirn und verhindert so einen konstruktiven und vorwärts gerichteten Umgang mit der bedrohlichen Situation. Dieses Buch hilft dabei, diesen Teufelskreis aufzubrechen. Mit einem exklusiven Interview mit dem bekannten Neurowissenschaftler Gerald Hüther auf beiligender CD.
Angst blockiert unser Gehirn und verhindert so einen konstruktiven und vorwärts gerichteten Umgang mit der bedrohlichen Situation. Dieses Buch hilft dabei, diesen Teufelskreis aufzubrechen. Mit einem exklusiven Interview mit dem bekannten Neurowissenschaftler Gerald Hüther auf beiligender CD.

Lebenskrisen, z. B. durch eine ernsthafte Erkrankung oder durch Traumatisierung verursacht, lösen immer auch schwer beherrschbare Ängste aus. Angst blockiert jedoch unser Gehirn und verhindert so einen konstruktiven und vorwärts gerichteten Umgang mit der bedrohlichen Situation. Angstblockaden zu lösen und Betroffene wieder handlungs- und entscheidungsfähig zu machen, ist Ziel des Buches. Die beiliegende Hör-CD vertieft das Verständnis neurobiologischer Zusammenhänge bei der Angstentwicklung und Angstbewältigung. In einem etwa einstündigen Gespräch mit den Autorinnen beantwortet der bekannte Neurobiologe Gerald Hüther Fragen, die unser Lebensgefühl in Krisensituationen grundlegend bestimmen.
Christa Diegelmann ist Diplom-Psychologinnen und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutinnen schwerpunktmäßig mit traumatisierten und mit an Krebs erkrankten Menschen. Mit Margarete Isermann ist sie in der Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Psychologischen PsychotherapeutInnen engagiert und sie haben dazu Fachliteratur veröffentlicht. Besonders wichtig ist ihnen die Förderung ressourcenorientierter Ansätze. Das von ihnen vor 15 Jahren gegründete ID Institut für Innovative Gesundheitskonzepte in Kassel (www.idinstitut.de) bietet regelmäßig zertifizierte Curricula zur Psychotraumatherapie und zur Psychoonkologie an. In diesem Rahmen arbeiten sie seit langem auch mit dem bekannten Neurobiologen Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther zusammen.
Margarete Isermann ist Diplom-Psychologinnen und arbeitet als Psychologische Psychotherapeutinnen schwerpunktmäßig mit traumatisierten und mit an Krebs erkrankten Menschen. Mit Christa Diegelmann ist sie in der Aus- und Weiterbildung von ÄrztInnen und Psychologischen PsychotherapeutInnen engagiert und sie haben dazu Fachliteratur veröffentlicht. Besonders wichtig ist ihnen die Förderung ressourcenorientierter Ansätze. Das von ihnen vor 15 Jahren gegründete ID Institut für Innovative Gesundheitskonzepte in Kassel (www.idinstitut.de) bietet regelmäßig zertifizierte Curricula zur Psychotraumatherapie und zur Psychoonkologie an. In diesem Rahmen arbeiten sie seit langem auch mit dem bekannten Neurobiologen Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther zusammen.
1. TEIL

Was soll das? Mut zu neuen Erfahrungen

KRAFT IN DER KRISE – Ressourcen gegen die Angst!
Konflikte, Krisen und traumatische Situationen sind Erfahrungen, die wir
alle im Laufe unseres Lebens machen. Jeder Mensch erwirbt in seinem
Leben auch ein Grundwissen über den Umgang damit. Jede überstandene
Krise, jeder gelöste Konflikt erweitert dieses Wissen und wird als neue
Erfahrung im Gehirn verankert. Diese Erfahrungen führen wiederum zu
veränderten Einstellungen und Haltungen, die dann neues Verhalten
(Bewerten, Denken, Fühlen, körperliche Reaktionen und Handeln) leiten.
Wenn Krisen, Konflikte oder Ängste erfolgreich überwunden werden, führt
dies häufig sogar dazu, an den Herausforderungen zu reifen und zu
wachsen. Viele Situationen erscheinen jedoch zunächst ausweglos, die
verfügbaren Kräfte erscheinen nicht ausreichend für eine erfolgreiche
Bewältigung.

Das Verständnis neurobiologischer Zusammenhänge kann dabei helfen,
neue Auswege aus Angst und Krise zu entdecken. Dieses Buch stellt
konkrete Schritte zur Stärkung der eigenen Kompetenzen und zur
Erweiterung des eigenen Handlungsspielraums im Angesicht von Angst,
Krisen und unerwarteten Schicksalsschlägen zur Verfügung. Diese
Anregungen werden aus aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Konzepten, speziell aus der Neurobiologie, der Psychologie und
Psychotherapie, abgeleitet. Unsere Erfahrungen in der langjährigen
psychotherapeutischen Arbeit mit traumatisierten Menschen und vor allem
auch mit lebensbedrohlich erkrankten Menschen haben uns ermutigt, Wege
aus der Angst zu entwickeln. Wir wollen Sie neugierig machen auf
stärkende Erfahrungen und inspirierende Selbstachtsamkeit in Zeiten von
Verunsicherung und Angst.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Stärkung und Erweiterung
individueller Ressourcen (Kraftquellen) auch angesichts existenzieller
Grenzerfahrungen. Ressourcen können aber auch prophylaktisch aktiviert
werden, damit bisher noch nicht entfaltete oder vergrabene Potenziale
spürbar werden. Inzwischen zeigen zahlreiche Studien, dass eine gezielte
Aktivierung von Ressourcen positive Auswirkungen auf die psychische und
körperliche Gesundheit hat. Krisen, die mit dem Gefühl des ohnmächtigen
Ausgeliefertseins einhergehen, aktivieren in der Regel 'Ego-States'
(Ich-Zustände), die mit Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit verbunden
sind. Dadurch ist die Wahrnehmung eingeengt, und das Gehirn ist nicht zu
kreativen Problemlösungen fähig, und individuelle Möglichkeiten können
nicht voll ausgeschöpft werden. Wir wollen Mut machen, mittels konkreter
Erfahrungen neue innere und äußere Wege aus diesem Ohnmachtsgefühl zu
entdecken. Dazu werden systematisch verschiedene Bereiche von
Kraftquellen vorgestellt, um so die psychische Widerstandskraft
(Resilienz) gezielt zu stärken.

Mit diesem Buch möchten wir auch für einen individuell und gesellschaftlich anderen Umgang mit Angst und Krise eintreten.

Er führt weg von vielen in Medizin und Psychotherapie noch
vorherrschenden Vorstellungen, die immer die Gefahr von Stigmatisierung
bergen. Versteht man Angst auch als eine Verbündete, dann wird sie zum
Helfer, der uns Hinweise darauf gibt, was wir brauchen oder vermissen.
So eröffnen sich neue Entwicklungswege. In unserer gegenwärtigen
Gesellschaft ist dieser Zugang für viele Menschen häufig verschüttet, zu
oft herrscht das Bestreben vor, durchzuhalten und weiterzumachen. Wir
wollen ermutigen, mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, auch in die
eigenen Wege, Wahrnehmungen und Sichtweisen zu entwickeln und diese
auch gegenüber gesellschaftlichen Vorurteilen und Normierungszwängen zu
schützen. Das heißt nicht, naiv zu sein. Im Gegenteil: Es erfordert ein
waches Gehirn, achtsam die inneren und äußeren Prozesse wahrzunehmen, zu
verstehen und daraus Konsequenzen zu ziehen, statt einfach mit dem
Strom zu schwimmen.

Den konzeptionellen Rahmen unseres Vorgehens in der Praxis bildet dabei das aus der Traumatherapie entwickelte TRUST-Konzept, das
im Kapitel 3 vorgestellt wird. TRUST bedeutet Vertrauen. Vertrauen
überwindet die Angst. Darüber hinaus kann Vertrauen zu einem
Lebensgefühl werden, das entscheidend dazu beiträgt, dass wir im Leben
zur 'wirklichen' Selbstverwirklichung finden.

Das TRUST-Lebensgefühl kann gezielt entwickelt und gestärkt werden, z.B.

- durch das Wissen um Mechanismen, die das Gehirn aus dem Angst-Modus
wieder in Balance bringen können, um wieder handlungs-und
entscheidungsfähig zu werden,

- durch die Veränderung von Bewertungsprozessen und Einstellungen,

- durch die Lenkung der Aufmerksamkeit auf konkrete neue Erfahrungen,

- durch das Erkennen von Prinzipien, wie der Zugang zu eigenen Möglichkeiten wieder geöffnet werden kann,

- durch das gezielte Entdecken und Stärken vorhandener Ressourcen im Alltag,

- durch die bewusste Einbeziehung des Körpers,

- durch einen achtsamen Umgang mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit allem, was uns umgibt.

In diesem Buch bieten wir dazu konkrete Handlungsanregungen an, die
wir anhand ausgewählter aktueller Ergebnisse aus der psychologischen und
neurobiologischen Forschung begründen und teilweise mit Übungen und
Erfahrungsbeispielen aus der psychotherapeutischen Praxis
veranschaulichen.

Eine wissenschaftliche Grundlage bilden dabei besonders auch aktuelle
Erkenntnisse der Neurobiologie. Diese haben in den letzten Jahren zu
teilweise dramatischen Veränderungen unseres Bildes von der menschlichen
Psyche geführt. Dies betrifft speziell das Ausmaß der sogenannten
'nutzungsabhängigen neuronalen Plastizität'. Das heißt, wir wissen
heute, dass wir selbst und unsere soziale Umwelt in einem vorher nicht
geahnten Ausmaß unser Gehirn bis ins hohe Alter 'formen' durch das, was
wir tun oder erleben oder auch lassen. Ebenso ist unser Erleben und
Verhalten viel weniger von den Genen vorbestimmt, als wir noch vor
wenigen Jahren dachten. Vielmehr üben innere und äußere Bedingungen
einen starken Einfluss auf die Aktivierung der Gene aus. Besonders die
Wechselwirkungen von körperlichen und psychischen Prozessen sind durch
neuere Forschungen in einem früher nicht so gesehenen Ausmaß belegt.
Diese bahnbrechenden Erkenntnisse gewinnen inzwischen zunehmenden
Einfluss auf die Psychologie und Psychotherapie. Wir wollen Ihnen einige
dieser vielfältigen Anknüpfungspunkte zeigen.

Das Wissen um grundlegende neurobiologische Zusammenhänge sollte auch
systematisch im Alltag angewandt werden. Geht man davon aus, dass
Gedanken, Gefühle und Verhalten einen wesentlichen Einfluss auf das
Lebensgefühl auch in Zeiten von Krisen, Krankheit, Hilfsbedürftigkeit
haben, so ist es wichtig, einen Menschen mit seinem individuellen Gehirn
überhaupt in die Lage zu versetzen, die eigenen 'reifen' Erfahrungs-und
Entscheidungsebenen nutzen zu können. Das Buch bietet dazu konkrete
Wege an. Im Kapitel sechs haben wir unter dem Motto 'TRUST – and go! Das
KRISEN-ABC' diese spezifischen Wege ausführlich beschrieben. TRUST –
and go! bedeutet dabei, dass es vor allem darauf ankommt, Erkenntnisse
in Handeln zu wandeln. Jeder Buchstabe des KRISEN-ABC's steht dabei für
ein bestimmtes Element.

Sie können das Buch Kapitel für Kapitel lesen, aber auch spontan mit den Themen oder Übungen beginnen, die Sie interessieren. 

2. TEIL

Krise, Angst und Ressourcen nutzen

AlS KRISE (von altgriechisch: krisis ) wird
allgemein eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte
Entscheidungssituation bezeichnet, als psychische Krise 'ein durch ein
überraschendes Ereignis oder akutes Geschehen hervorgerufener
schmerzhafter seelischer Zustand oder Konflikt innerhalb einer Person
oder zwischen mehreren Personen'.

Kraft in der Krise? Kraft aus der Krise schöpfen? Krisen haben auch
die Kraft, uns aus der Bahn zu werfen. Krisen sind Ausnahmezustände. Das
Gewohnte greift nicht mehr. Wir brauchen etwas Neues, eine andere
Lösungsstrategie. Die damit verbundene Angst engt aber die Wahrnehmung
tendenziell ein, und daher sind wir automatisch eher 'engstirnig' als
'weitsichtig', wir fallen zurück auf 'Notfall-Reaktionen'. Es sei denn,
wir trauen uns etwas zu.

Damit wir aber in der Lage sind, uns etwas zuzutrauen, brauchen wir
Herausforderungen und krisenhafte Situationen. Nur so können wir
Kompetenzen zur Lösung zukünftiger Probleme erwerben. Zunächst aber
erschüttert jede richtige Krise erst einmal das bisherige Welt-und
Selbstbild, besonders wenn bedeutsame Lebensziele bedroht sind. Gewohnte
Bewältigungsstrategien funktionieren nicht mehr, es entstehen Gefühle
von Angst und Hilflosigkeit mit den dazugehörigen körperlichen
Stresssymptomen. Wir können nicht mehr klar denken, wichtige kognitive
Funktionen sind blockiert und die Wahrnehmung ist eingeengt.

Im Chinesischen ist das Wort Krise aus zwei Schriftzeichen, Wei und
Ji zusammengesetzt. Wei bedeutet Gefahr und Ji steht für
Gelegenheit/Chance. Im Zustand der akuten Krise empfinden wir meist
jedoch vor allem die Gefahr, die häufig empfundene existenzielle Angst,
die psychische Ausnahmesituation. Die Möglichkeit, eine Krise als
Gelegenheit oder Chance für ein neues Selbst-und Weltverständnis zu
erleben, erschließt sich meist erst viel später, nach einem mehrstufigen
Erfahrungsprozess. Und dennoch kann man Fähigkeiten zur Bewältigung von
Krisen erwerben, was dann in akuten Belastungssituationen dazu
beitragen kann, eher wieder in Balance zu kommen. Vor allem dann, wenn
es gelingt, das Spektrum der bisherigen Bewältigungsreaktionen zu
erweitern. Es kann so eher gelingen, den psychischen Ausnahmezustand
anzunehmen und als Chance zu erleben.

Mit jeder Krise ist Angst verbunden. Angst kann, unabhängig
von akuten Krisen, unendlich viele Ursachen haben und ebenso viele
Gesichter. Entsprechend gibt es auch viele Erklärungsmuster, je nachdem,
auf welcher Ebene man Angst betrachtet, etwa als körperlich-psychische
Stress-Reaktion, als Persönlichkeitsmerkmal, als konkrete objektbezogene
Furcht ('Realangst'), als Phobie oder als nicht objektbezogenen
emotionalen Zustand. Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen
krankheitswertiger, etwa psychotischer Angst und der Angst, die wir alle
in unserem Leben im Alltag und durch belastende Lebensereignisse, akute
Krisen und Bedrohungen erleben. Hier liegt der Schwerpunkt in diesem
Buch. Der Hirnforscher Gerald Hüther definiert Angst als 'das initial
bei jeder psychogenen Stressreaktion ausgelöste Gefühl, das sich durch
die individuelle Erfahrung der Bewältigung einer bestimmten psychischen
Belastung zwangsläufig verändert'. Für unsere Zwecke ist diese
Definition sehr hilfreich. Angst in diesem Sinne ist eher das Resultat
einer Erfahrung und der daraus abgeleiteten Bewertung. Entsprechend hat
Angst immer sowohl positive als auch negative Aspekte. Darauf wird im
Kapitel 4 noch ausführlich eingegangen.

Ressourcen gegen die Angst! Was sind Ressourcen? Nach
Wikipedia ist eine Ressource (franz.: Mittel/Quelle von lat. resurgere:
hervorquellen) allgemein ein Mittel, um eine Handlung zu tätigen oder
einen Vorgang ablaufen zu lassen. Im Bereich der Psychotherapie sind
Ressourcen all das, was im Inneren und Äußeren vorhanden ist und einer
Person zur Verfügung steht, um die in ihr angelegten Potenziale
entfalten zu können. Wir sehen die Arbeit mit Ressourcen vor allem unter
dem Gesichtspunkt von konstruktiver Belastungsbewältigung, oder anders
gesagt zielt die Arbeit mit Ressourcen insgesamt auf die Stärkung der
psychischen Widerstandskraft (Resilienz). Damit können auch schwere
Belastungen im Leben besser bewältigt werden.

'Ressourcenorientierung' ist in den letzten Jahren zunehmend 'in'.
Womit dieser Begriff jedoch inhaltlich gefüllt wird, ist sehr
unterschiedlich. Bei einem ressourcenorientierten psychotherapeutischen
Vorgehen werden bereits von Anfang an gezielt die 'Kraftquellen' eines
Menschen aufgespürt und gefördert und nicht nur die Probleme und
Symptome wahrgenommen und thematisiert. Dabei wird an stärkende
individuelle Erfahrungen im bisherigen Leben angeknüpft, oder es werden
Fähigkeiten, Talente und Stärken aktiviert, die oftmals gar nicht
bewusst sind. Es ist aber auch sinnvoll, objektive Ressourcen gezielt in
den Blickpunkt zu rücken, etwa biografische, soziale, materielle,
kulturelle oder spirituelle Ressourcen.

Warum ist Ressourcenaktivierung wichtig? Wie wir noch zeigen werden,
sind wir in einem erheblichen Ausmaß in der Lage, durch das, was wir
erleben und tun, unsere psychischen und körperlichen Reaktionen selbst
zu 'programmieren'. Diese 'Programmierung' läuft in der Regel unbewusst
ab und ändert sich ständig. Diese unbewussten inneren Programme
bestimmen weitgehend, wie wir in einer konkreten Situation auf
Belastungen reagieren. Diese Reaktionsmuster sind in Form neuronaler
Netzwerke gespeichert, d.h. in Form von bestimmten Verbindungen oder
Wegen in unserem Gehirn. Je intensiver wir nun einen bestimmten Weg
gehen, umso mehr wird er ausgebaut, umso mehr werden also unsere
Empfindungen und Reaktionen 'gebahnt' und automatisiert. Dabei spielt
die Stärke der emotionalen Beteiligung eine große Rolle. Bei der
Bewältigung von Krisen und Angst kommt es entscheidend darauf an, welche
dieser 'Programme' anspringen oder bewusst aktiviert werden können. Mit
der Aktivierung von Ressourcen stärken und bahnen wir die
'Ressourcen-Netzwerke', die dann eher zur Bewältigung verfügbar sind und
damit gleichzeitig Einfluss darauf nehmen, ob die Stressreaktion
'anspringt'. Dadurch wird das in der konkreten Situation nutzbare
Bewältigungspotenzial direkt erweitert.

Bei der Aktivierung von Ressourcen und den damit verbundenen
positiven Emotionen geht es nicht etwa um Vermeidung und auch
keinesfalls um das Prinzip 'denk positiv' oder 'es ist alles nicht so
schlimm', 'es wird schon wieder'. Gerade weil es 'so schlimm' ist und
weil in existenziellen Lebenssituationen meist weitreichende
Entscheidungen zu treffen sind, ist es wichtig, als 'Ich', als
Individuum, quasi mit 'kühlem Kopf', also 'unblockiertem',
funktionsfähigem Gehirn, zu handeln und dazu das ganze bisherige
Erfahrungspotenzial zur Verfügung zu haben.

Sollten die persönlichen Bewältigungsressourcen nur gering vorhanden
oder nicht abrufbar sein, so gibt es doch zwei Basisressourcen, die
jeder Mensch schon im Mutterleib kennengelernt hat, das Gefühl, dass es
möglich ist, wieder Verbundenheit herzustellen und wachsen zu dürfen.
Wie diese Ressourcen praktisch wieder geweckt und entwickelt werden
können, zeigen wir Ihnen vor allem im Kapitel 6: 'TRUST – and go! Das
KRISEN-ABC an vielen Beispielen.
»Lebenskrisen, z.B. durch eine ernsthafte Erkrankung oder durch Traumatisierung verursacht, können ... schwer beherrschbare Ängste auslösen. Auf diese Weise wird ein konstruktiver Umgang mit bedrohlichen Situationen blockiert. Zielsetzung des Buches ist es, dass man wieder Zugang zu den eigenen Ressourcen findet, wieder handlungs- und entscheidungsfähig wird. Hierzu werden Informationen gegeben, Beispiele erläutert und eine Vielzahl an Übungen vorgestellt. Eine Hör-CD vertieft das Verständnis neurobiologischer Zusammenhänge.« Sucht, Oktober 2012
»Im Mittelpunkt des Buches steht die Stärkung und Erweiterung individueller Ressourcen auch angesichts existenzieller Grenzerfahrungen. Die Autorinnen wollen ermutigen, mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, in die eigenen Wege, Wahrnehmungen und Sichtweisen zu entwickeln und bieten dazu konkrete Handlungsanregungen an. Nach entsprechenden theoretischen Einführungen folgt ein ausführliches Kapitel mit Anleitungen und Übungen, welche dazu helfen, das Stresssystem herunterzufahren und individuelle Ressourcen zu aktivieren, Achtsamkeit zu entwickeln, die eigene Sinn-Bindung zu unterstützen, soziale Beziehungen aktiv aufzubauen und zu pflegen, Bewertungen zu ändern und Chancen zu erkennen.« Sucht Aktuell, Januar 2013
»Großartig ... « Bärbel Röpke-Stieghorst, lustauzukunft.de, 29.04.2013
»Das TRUST-Konzept und das Krisen ABC zieht sich als roter Faden durch das Buch. Viele einfache Übungen ermöglichen es dem Leser, der Leserin individuell auszuprobieren, und wieder ins Handeln zu kommen.« Lisa Tomaschek-Habrina, origo.at, Januar 2013
»Die vielen Übungsanregungen sind eine Fundgrube für Psychotherapeuten ... Insgesamt liegt ein sehr engagiertes, anregendes Buch vor, das unermüdlich an die Ressourcen des Lesers appeliert und deren Aktivierung in mannigfaltigen Variationen fördert! Da das Buch weitgehend ohne therapeutischen Fachjargon geschrieben ist, ist es einer breiten Leserschaft zugängig! Und diese sollte das Buch auch finden, denn das Krisen-ABC ist ein Programm, das als Krisenprävention ebenso denkbar ist wie als Krisenintervention!« Frank Sedlak, schule.at, 22.12.2011
»Das KRISEN-ABC bietet zahlreiche Übungen. Vom Keep Cool und der Einladung zum Runterfahren bis hin zur Sinnfindung. Basis sind die Erkenntnisse der modernen Neurophysiologie. Gedichte und Erfahrungsberichte lockern den methodischen Teil angenehm auf. Eine beiliegende CD bietet den Mitschnitt eines Interviews der Autorinnen mit Gerald Hüther, angesehener Neurophysiologe und Hirnfachmann, sicherlich mittlerweile Vielen positiv bekannt ... Insgesamt fällt mir das Buch durch Klarheit und Verstehbarkeit auf ... Ich werde das Buch selbst gern nutzen und auch meinen Kunden empfehlen. Danke dafür!« Bärbel Röpke-Stieghorst, amazon.de, 13.04.2013
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