Immer wieder hören wir, wirksamer Umweltschutz und Kapitalismus könnten langfristig harmonieren. Doch die »Marktmechanismen« haben weder den Ausstoß an Treibhausgasen gesenkt noch die Abholzung der Tropenwälder beendet und sie werden es auch zukünftig nicht tun. Warum das so ist, erläutert Matthias Martin...
Immer wieder hören wir, wirksamer Umweltschutz und Kapitalismus könnten langfristig harmonieren. Doch die »Marktmechanismen« haben weder den Ausstoß an Treibhausgasen gesenkt noch die Abholzung der Tropenwälder beendet und sie werden es auch zukünftig nicht tun. Warum das so ist, erläutert Matthias Martin Becker. Er legt den Zusammenhang zwischen Naturzerstörung und Profitstreben dar. Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die Schädigung der Atmosphäre sind untrennbar verwoben mit der weltweiten sozialen Ungleichheit, mit Macht und Ohnmacht, Reichtum und Armut. Welche Gegenmaßnahmen wären notwendig? Welche Hindernisse stehen ihnen im Weg? Das Fazit: Ein nachhaltiger Kapitalismus wird ein Mythos bleiben. Ohne Eingriffe in Privateigentum, Markt- und Kapitalfreiheit lassen sich Klimakrise und ökologische Verwerfungen nicht entschärfen.
'Wirtschaft und Klimaschützer müssen erkennen, dass sie nur gemeinsam gewinnen können.' Mit diesen Worten wiederholte Bundeswirtschaftsminister Altmaier das Credo, wirksamer Umweltschutz und Kapitalismus könnten langfristig harmonieren. Doch die 'Marktmechanismen' haben weder den Ausstoß an Treibhausgasen gesenkt noch die Abholzung der Tropenwälder beendet und sie werden es auch zukünftig nicht tun. Warum das so ist, erläutert Matthias Martin Becker. Er legt den Zusammenhang zwischen Naturzerstörung und Kapitalakkumulation dar. Der Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die Schädigung der Atmosphäre sind untrennbar verwoben mit dem weltweiten politischen und wirtschaftlichen System, mit seiner sozialen Ungleichheit, mit Macht und Reichtum, Ohnmacht und Armut. Und die Klimakrise ist nur eine von vielen ökologischen Verwerfungen. Das Buch beschreibt auch, welche Gegenmaßnahmen eigentlich notwendig wären und welche Hindernisse ihnen im Weg stehen. Das Fazit: Ein nachhaltiger Kapitalismus wird ein Mythos bleiben. Ohne eine umfassende gesamtgesellschaftliche Planung und ohne Eingriffe in Privateigentum und Markt- und Kapitalfreiheit lässt sich die Klimakrise nicht entschärfen.
Matthias Martin Becker, 1971, Übersetzer und freier Wissenschaftsjournalist u.a. für Deutschlandfunk, SWR und WDR, lebt in Berlin. 2020 übersetzte er das Buch »Was COVID-19 mit der ökologischen Krise, dem Raubbau an der Natur und dem Agrobusiness zu tun hat« von Rob Wallace aus dem amerikanischen Englisch.