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Das Gänsespiel

Das Gänsespiel

Meine Kinderjahre im Internierungslager auf Java

vonWertheim, Anne-Ruth | Ostermann, Ingrid
Deutsch, Erscheinungstermin 03.04.2023
lieferbar
22,00 €
(inkl. MwSt.)
Als Anne-Ruth Wertheim 1934 als Kind einer niederländischen Familie in Jakarta geboren wurde, war Indonesien eine niederländische Kolonie. Die Niederländer hatten sich selbst an die Spitze der Gesellschaft gestellt, die chinesische Kaufleute standen in der Mitte und die einheimische indonesische Bevölkerung...

Informationen zum Titel

978-3-907277-16-4
03.04.2023
2023
1
Buch (gebunden)
320 g
48
175 mm x 255 mm x 11 mm
durchgehend farbig illustriert
Deutsch
dut
Bilderbücher, Kinder/Jugendliche: Biografische Romane
Als Anne-Ruth Wertheim 1934 als Kind einer niederländischen Familie in Jakarta geboren wurde, war Indonesien eine niederländische Kolonie. Die Niederländer hatten sich selbst an die Spitze der Gesellschaft gestellt, die chinesische Kaufleute standen in der Mitte und die einheimische indonesische Bevölkerung zuunterst.
Diese zweifelhafte Rangordnung änderte sich schlagartig, als 1942 die japanischen Truppen einmarschierten. Sie setzen quasi die gesamte niederländische Bevölkerung in Internierungslagern fest, die Indonesier musste als Wachpersonal Dienst leisten. Die jüdischen Insassen wurden nach Vorbild der Nazi-Ideologie in separate Lager gebracht. So auch die Familie Wertheim, denn Vater Wertheim war jüdischer Abstammung.
Das war 1943, Anne-Ruth war acht Jahre alt. Zusammen mit ihren Geschwistern hielt sie den düsteren und entmenschlichenden Lageralltag in kleine, kaum Handteller großen Zeichnungen detailliert fest - der Mutter war es gelungen, ein wenig Papier und Stifte ins Lager zu schmuggeln. Ein von ihr selbst angefertigtes Spielbrett war ein zusätzlicher Zeitvertreib: «Das Gänsespiel».
Nach der Kapitulation Japans 1945 reiste die Familie Wertheim in die Niederlande aus. Anne-Ruth Wertheim setzt sich vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrung bis heute mit Vehemenz für das Dialog zwischen den Menschen und gegen jegliche Art von Diskriminierung und Rassismus ein. Für diesen Dialog steht auch ihr Buch, das neben der Erzählung und den Kinderzeichnungen historische Dokumente zeigt. Der kindliche Blick zeigt schonungslos direkt den Haftalltag und erinnert gleichzeitig daran, wie wichtig es ist, auch unter widrigen Umständen menschlich zu bleiben - und die Menschen nie in Kategorien einzuteilen.
Anne-Ruth Wertheim ( 1934) wurde als Kinder niederländischer Eltern in Jakarta geboren. Sie war acht Jahre alt, als sie in ein japanisches Internierungslager gesteckt wurde Allen Insassen wurde bei der Ankunft eine Nummer angeheftet, Gewalt und Erniedrigung gehörten zur Tagesordnung. Nach der Kapitulation Japans reiste die Familie Wertheim in die Niederlande aus. Anne-Ruth Wertheim studierte Biologie und war viele Jahre als Biologielehrerin tätig. Ihre Erfahrung im Lager war der Ausgangspunkt ihrer intensiven und lebenslangen Auseinandersetzung mit Rassismus. Bis heute besucht sie Schulen, um mit Kindern und Jugendlichen über Ursachen und Folgen von Rassismus zu sprechen. Anne-Ruth Wertheim lebt in Amsterdam.
Dieses Buch nahm seinen Anfang im Jahr 1988: Meine Geschwister und
ich hatten das Gänsespiel, die Stoffpuppen Clowntje und Schlenkerhenkie,
das Holzschildchen mit der Lagernummer und das Heftchen mit den
Zeichnungen vor uns ausgebreitet. Es waren alles Erinnerungsstücke aus
unserer Zeit im japanischen Internierungslager während des Zweiten
Weltkriegs in Indonesien.
Dem Gänsespiel und den beiden aus Lumpen gefertigten Puppen war
anzusehen, wie oft wir mit ihnen gespielt hatten. Nachdem wir 1945 das
Lager hatten verlassen dürfen, waren die Spielsachen dann in einen Koffer
gesteckt worden, der seither auf dem Kleiderschrank meiner Eltern gelegen
hatte. Sie waren zwar staubig, sahen aber sonst noch genauso aus wie
damals.
Meine Geschwister und ich sind in Indonesien aufgewachsen, in jenem
Land, das damals noch Niederländisch-Indien hieß und lange eine Kolonie
der Niederlande war. Doch dann besetzten die Japaner 1942 das Land und
alles änderte sich – auch für uns.
Im Internierungslager hatte unsere Mutter aus einem alten Karton
ein Gänsespiel gefertigt – das bekannte Brettspiel, bei dem einen die
Würfel in den Brunnen oder ins Gefängnis bringen können und selbst eine
Begegnung mit dem Tod möglich ist. Nur sah es auf den Feldern unseres
Spielbretts so aus wie im Lager, in dem wir gefangen waren. Als das Gänsespiel
immer mehr zerschliss, nähte unsere Mutter zur Verstärkung mit
feinen Stichen ein Stück altes Laken um den ausgefransten Rand.
Unsere Mutter konnte schön zeichnen und wollte, dass wir es auch
lernten. Außerdem war sie als Historikerin der Meinung, jeder Mensch
könne Geschichte schreiben. Wohl deshalb forderte sie meine große
Schwester Marijke, meinen kleinen Bruder Hugo und mich auf, alles zu
zeichnen, was wir um uns herum im Lager sahen. Auf die Rückseite der
Zeichnungen sollten wir das Datum notieren und das, was darauf zu sehen
war. Später würde sie dann aus unseren Bildern ein Heft binden. Niemand
im Lager hatte einen Fotoapparat, also war dies die einzige Möglichkeit,
festzuhalten, was uns geschah. Die Leute außerhalb des Lagers
sollten es
erfahren.
Mir schien es wichtig, mit den auf dem Schrank wiedergefundenen
Sachen etwas zu machen, denn Krieg und rassistisch motivierte Gewalt
können jederzeit wieder ausbrechen. Ich wollte aufzeigen, dass Menschen
unter solchen Umständen nicht zwangsläufig zu Monstern werden. Ich
wollte zeigen, dass es Menschen gibt, die auch dann ihre Werte hochhalten
und sich solidarisch verhalten. Und ich wollte verdeutlichen, dass es immer
Sinn macht, sich dem Unrecht zu widersetzen. Menschen, egal welcher
Hautfarbe oder Herkunft, müssen in Frieden zusammenleben können und sollten nie gezwungen sein, sich entscheiden zu müssen, ob sie zur einen
oder zur anderen Gruppe gehören.
Kurze Zeit später brachte ich meine Erlebnisse im japanischen Internierungslager
auf Java zum ersten Mal zu Papier. 1994 wurde der Text
zusammen mit unseren Zeichnungen und Fotos in den Niederlanden zum
ersten Mal veröffentlicht. 2008 erschien das Buch auf Indonesisch. So
konnte meine Geschichte auch in dem Land gelesen werden, in dem sich
alles zugetragen hat.
Mittlerweile gibt es das Buch auch auf Englisch, Französisch, Arabisch,
Chinesisch, Spanisch und Japanisch. Kinder an ganz verschiedenen Orten
auf der Welt können somit lesen, was damals passiert ist.
Als der Zweite Weltkrieg wütete, mussten Kinder in vielen Teilen der
Welt Schreckliches erleiden. Ich hoffe, dass die Kinder von damals, die
inzwischen alt geworden sind, einen Dialog darüber führen können, was
sie erlebt haben. Damit junge Menschen und die Kinder von heute verstehen,
warum es nie wieder Krieg geben sollte.
Anne-Ruth Wertheim
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