"Sprache, Sprechen sind unentbehrliche Instrumente menschlichen Zusammenlebens. [...] Nur in einem sollten wir uns nicht täuschen: Auch wer als halbwegs Erwachsener seine Heimat und das 'Haus des Seins', seine Muttersprache, verlassen musste, wird die Sehnsucht nach dieser sprachlichen Geborgenheit wohl lebenslang behalten. Ja, Sprache ist Heimat. Heimat, die einem keiner streitig machen kann. Nicht einmal eine Diktatur." Ulla Hahn

Ulla Hahn, geboren am 30.04.1945 in Brachthausen (Sauerland), wuchs in Monheim am Rhein auf. Nach dem Realschulabschluss begann sie eine Bürolehre, brach diese jedoch ab, 1964 Abitur auf dem zweiten Bildungsweg in Leverkusen, anschließend Studium der Germanistik, Soziologie und Geschichte an der Universität zu Köln, 1978 Promotion. Zwei Jahre lang war Hahn als Journalistin und ab 1978 als Lehrbeauftragte an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg tätig. 1979-1989 arbeitete sie als Kulturredakteurin bei Radio Bremen. In den 1980er Jahren avancierte sie, die bereits um 1970 erste Gedichte veröffentlicht hatte, zu einer der erfolgreichsten deutschen Lyrikerinnen. 1981 erschien ihr erster Lyrikband "Herz über Kopf." - 1991 veröffentlichte die vielfach ausgezeichnete Lyrikerin mit "Ein Mann im Haus" ihren ersten Roman, zehn Jahre später folgte "Das verborgene Wort", in dem die Kindheit und Jugend des Arbeitermädchens Hilla Palm in den 1950er Jahren erzählt wird, es folgten drei weitere Teile "Aufbruch" (2009), "Spiel der Zeit" (2014) und "Wir werden erwartet" (2017). Hahns literarische Werke wurden vielfach ausgezeichnet: Leonce-und-Lena-Preis (1981), Villa-Massimo-Stipendium (1982), Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (1985), Roswitha-von-Gandersheim-Gedenkmedaille (1986), Deutscher Bücherpreis (2002), Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis der Stadt Alzey (2006), Hertha-Koenig-Literaturpreis (2006), Ida-Dehmel-Literaturpreis (2010), Hannelore-Greve-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung (2018).