Die Geschichte von Preßnitz oder Prísecnice ist schier unglaublich. Schon im 14. Jahrhundert werden in dem Gebiet reiche Silber- und Eisenerzvorkommen entdeckt. Preßnitz prosperiert. Erst gegen Ende des 18. Jahrhundert, die Lagerstätten sind erschöpft, müssen sich die Preßnitzer eine neue Einnahmequelle suchen. In...
1. Geschichte der Bergstadt Preßnitz 2. Geschichte des Gewerbes in Preßnitz 3. Preßnitz auf alten Karten 4. Das Jahr im Erzgebirge ¿ Feste, Freizeit 5. Legenden aus Preßnitz 6. Musikstadt Preßnitz 7. Musikschule Preßnitz 8. Die ehemaligen Ortschaften Reischdorf, Dörnsdorf und Köstelwald 9. Heimatgeschichten ¿ Erinnerungen ehemaliger Einwohner an die Stadt Preßnitz 10. Beziehung zur Landschaft des Böhmischen Erzgebirges in der Vergangenheit und heute 11. Nachwort
Die Geschichte von Preßnitz oder Prísecnice ist schier unglaublich. Schon im 14. Jahrhundert werden in dem Gebiet reiche Silber- und Eisenerzvorkommen entdeckt. Preßnitz prosperiert. Erst gegen Ende des 18. Jahrhundert, die Lagerstätten sind erschöpft, müssen sich die Preßnitzer eine neue Einnahmequelle suchen. In der Folgezeit des 19. Jahrhunderts wird Preßnitz dann als Musikstadt berühmt. Die Musikschule der Stadt bringt eine Menge talentierte Musiker hervor, vor allem die Mädchen sind sehr begabt. Mit ihren Harfen auf dem Rücken ziehen viele von ihnen in die Ferne und werden als Preßnitzer Harfenmädchen weltbekannt. Ab 1830 bilden sie ganze Damenorchester. In den folgenden einhundert Jahren sind sie gern gesehene Gäste an Deck der großen Ozeanschiffe, spielen im berüchtigten Shepheard Hotel in Kairo, vor dem russischen Zaren, in Japan und Kalifornien. 1945 wird die Preßnitzer Musikschule, inzwischen eine Institution von Weltruf, geschlossen. Und für die Stadt beginnt ein tragisches Kapitel - die Vertreibung der deutschböhmischen Bevölkerung. Die Vertreibung der Sudetendeutschen markiert den Anfang von Preßnitz¿ Untergang. Die Stadt verfällt zunehmend. Die neu angesiedelten Tschechen und Roma fühlen sich in ihr nicht zu Hause. Dann der Beschluss aus Prag, Preßnitz für eine Trinkwassertalsperre zu fluten. Doch vor dem Wasser kommt noch ein Filmteam aus Deutschland in die menschenleere Geisterstadt. 1973 dreht Johannes Schaaf hier den surrealen Streifen "Traumstadt". Für den werden mehrere Wohnhäuser vor laufender Kamera in die Luft gejagt. Ganz unglaubliche Geschichten liegen also versunken am Grund der Talsperre. Viel mehr Menschen sollten sie kennen. Veronika Kupkova und ihre Schüler begannen 2017 mit einem Schulprojekt und dem Ziel zweisprachige Tafeln rund um die Talsperre aufzustellen. Im Laufe von zwei Jahren wurde soviel Material zu Tage gefördert, dass daraus dieses umfangreiche Buch entstand und aller Welt von Preßnitz erzählt, der einst berühmten Berg- und Musikstadt. Jacqueline Hene
„Mit diesem Buch ist es den Autoren gelungen, zum letztmöglichen Zeitpunkt „Originalton“ von Menschen einzufangen, welcher unverfälscht im Interviewcharakter zu Papier gebracht wurde. Die Autoren - nachfolgende Generation - sorgt durch diese zweisprachige Publikation für eine wahrheitsgetreue Weitergabe von Erlebnissen damals junger Menschen in Ihrer „Geburtsheimat“. Großartige Arbeit, die Generationen zweier europäischer Nationen verbindet und das Zusammenleben im deutsch-tschechischen Grenzraum immer unbefangener werden lässt. Ein großer Beitrag zu „gelebtes Schengen“. Wir kehren dadurch wieder zu einem normalen Leben beider Nachbarn - mit sehr bewegter Geschichte - zurück und können das Erzgebirge wieder in seiner Gesamtheit beidseitig erleben und gestalten. Wichtiger Baustein zur richtigen Zeit.“ (Mario Eberlein, „Am Wildbach“, Steinbach)