Künstler sind eitel. Sie wollen gesehen werden. Sie suchen Anerkennung. Und nicht wenige von ihnen werden insgeheim davon träumen, eines Tages als eine dieser Ausnahmeexistenzen in die Geschichte einzugehen, die es ganz nach oben geschafft hat und sich einen Platz sichern konnte im Olymp der Kunst. Der Begriff...
Künstler sind eitel. Sie wollen gesehen werden. Sie suchen Anerkennung. Und nicht wenige von ihnen werden insgeheim davon träumen, eines Tages als eine dieser Ausnahmeexistenzen in die Geschichte einzugehen, die es ganz nach oben geschafft hat und sich einen Platz sichern konnte im Olymp der Kunst. Der Begriff selbst mag obsolet geworden sein - und doch mögen all die Sammler und Händler, die Museumsleute und auch die Kreativen selbst im tiefsten Innern nicht ablassen von dem alten Bild des Künstlers als Genie. Deshalb ist es womöglich ein geschäftsschädigendes Unterfangen, das sich Jan F. Welker und Jochen Faber, Kai Bliesener und Joachim Speidel vorgenommen haben. Sie sind als Maler, Autoren und Theatermacher tätig und boykottieren mit ihrem Buchprojekt "Tote Ratten und Gummibärchen" so ziemlich alles, was der traditionelle Kulturbetrieb hochhält - und das nicht nur, weil hier ausgerechnet Gummibärchen, verführerische Symbole einer verantwortungslosen Konsumindustrie, zu heimlichen Helden stilisiert werden. Das Projekt stellt die individuelle Autorenschaft grundständig infrage und ersetzt sie durch das Kollektiv. Und auch wenn autonome Werke produziert wurden, liegt denen ein Kunstverständnis zugrunde, das nicht Aura und ingeniöses Schöpfertum behauptet, sondern offensiv auf prozesshaftem Schaffen und Dialog basiert.
Geboren 1960 in eine bürgerlich-fortschrittliche schwäbische Familie. Ein Jahr vor dem Abitur von einem Ludwigsburger Gymnasium abgegangen. Nach Zivildienst im Jugendhaus eher zufällig Journalist geworden: Freier Mitarbeiter bei „The Associated Press“, Volontariat und Redakteursarbeit beim „Schwäbischen Tagblatt“ in Tübingen und angeschlossenen Standorten. Seit 1988 Betreiber der Agentur „INFO & IDEE“ für öffentliche Kommunikation, Konzept und Gestaltung mit fünf Beschäftigten. Bürgerschaftliches Engagement unter anderem für vorwärtsgerichteten Umgang mit örtlichen Nazi-Verbrechen und für die Einhaltung der Menschenrechte für alle. Lebt mit seiner Liebsten in Ludwigsburg und freut sich an zusammen drei Kindern samt ihren Familien mit insgesamt sechs Enkelkindern, die quer durch die Republik verteilt sind. Beteiligung an regionalen Kulturprojekten und eigene Produktionen begleiten die Jahrzehnte – mal unterhaltsam und poetisch, mal aufklärerisch und politisch. Immer wieder selbst auf der Bühne, immer wieder mit Figurentheater-Elementen, Videos und in Internet-Formaten.